Authentisch, sicher, selbstbewusst

Fällt es dir manchmal schwer, deine Eigenheiten wirklich zu schätzen? Damit bist du nicht allein – viele von uns kämpfen mit alten Mustern und Überzeugungen, die soziale Interaktionen unnötig schwer oder verkrampft wirken lassen. Aber es gibt eine Lösung: Du kannst diese störenden Gewohnheiten loslassen und lernen, dich in Gesprächen authentisch zu zeigen und wohl zu fühlen. Keine endlosen Gedankenspiralen mehr über jede Bewegung - es ist an der Zeit, selbstbewusst aufzutreten und deinen ganz eigenen Charakter zu feiern!

Denk dran: Niemand wird mit sozialem Selbstvertrauen geboren. Es ist eine Fähigkeit, die du trainieren kannst. Und wie bei jeder Fähigkeit wird es mit Übung immer leichter. Lass uns gemeinsam herausfinden, warum soziale Situationen manchmal so herausfordernd wirken – und wie du das ändern kannst.

Warum Menschen sich sozial unwohl fühlen

Eines der Hauptmerkmale von sozial unsicheren Menschen ist das chronische Überdenken. Sie analysieren jede noch so kleine Situation bis ins Detail. Vielleicht kommen dir folgende Gedanken bekannt vor: Mag diese Person mich? Rede ich zu viel? Und warum hat sie mich gerade so komisch angesehen?

Vielleicht ist das einfach nur ihr normales Gesicht – hör auf, alles zu überanalysieren!
Ich nenne diese Leute im Folgenden einfach mal Sozialskeptiker. Diese Sozialskeptiker zerdenken einfach alles, und zwar in jeder Phase jeder sozialen Situation:

  • Davor: Was soll ich sagen?
  • Dabei: Sehe ich komisch aus? Oder lache ich seltsam?
  • Danach: Oh nein, warum habe ich das bloß gesagt?

Sie sind nie wirklich im Moment, weil sie ständig in ihrem Kopf festhängen. Und warum? Weil sie denken, dass sie eine bestimmte Performance abliefern müssen, um anderen zu gefallen. Sie glauben, sie müssten immer besonders lustig und charmant sein oder perfekt aussehen, um gemocht zu werden. Aber das stimmt nicht!
Denke zur Abwechslung mal über die folgenden Fragen nach: Mag ich diese Person überhaupt? Fühle ich mich wohl in dieser Situation? Habe ich gerade Spaß oder fühle ich mich irgendwie seltsam?

Deine Intuition ist oft dein bester Ratgeber. Wenn sich etwas falsch anfühlt, dann ist es das wahrscheinlich auch – und das ist völlig in Ordnung. Du musst nicht zu jedem eine Verbindung aufbauen. Und du wirst merken, dass du dich umso freier und entspannter fühlst, je besser die Energie zwischen dir und deinem Gesprächspartner stimmt.

Kleiner Reminder:
Soziale Unsicherheit bedeutet nicht, dass du im Umgang mit allen Menschen unsicher bist. Sehr wahrscheinlich hast du mindestens eine Person (einen Bruder, ein Cousin oder eine beste Freundin) mit der du offen und ausgelassen sein kannst. Also liegt es nicht unbedingt an dir, sondern daran, dass du nicht immer die richtigen Menschen um dich herum hast.

Wie du deine soziale Unsicherheit loswirst

1. Hör auf, dir so viele Gedanken zu machen

Du würdest dir nicht so viele Sorgen darüber machen, was andere von dir denken, wenn du realisieren würdest, wie wenig sie es tatsächlich tun. Die meisten Menschen sind viel zu sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt, um jedes Detail von dir zu analysieren.
Wir denken oft, dass andere uns ständig bewerten, aber das ist meistens nur unsere eigene innere Kritik, die wir nach außen projizieren. Wir denken, wir müssten immer perfekt sein, und alles, was nicht diesem Ideal entspricht, macht uns unsicher. Aber die Wahrheit ist: Die meisten Menschen sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um über uns nachzudenken.

2. Regulierung des Nervensystems

Wenn du vor einer sozialen Situation oder während eines Treffens in Panik gerätst, solltest du lernen, dein Nervensystem zu beruhigen. Eine einfache Möglichkeit ist die Anwendung von Atemübungen. Tiefe Atemzüge helfen, dein Nervensystem zu regulieren und den „Fight-or-Flight“-Modus zu deaktivieren.
Hier ist eine kleine Affirmation, die du dir in diesen Momenten sagen kannst: Ich bin sicher und beschützt. Ich vertraue darauf, dass ich dieses Gespräch in Ruhe und mit Selbstvertrauen meistern kann.
Du kannst dir das sogar auf einen kleinen Zettel schreiben und in die Tasche stecken. Und wenn du das nächste Mal Panik bekommst, geh kurz auf die Toilette, atme tief durch, lies diesen Zettel und beruhige dich wieder.

3. Übung macht den Meister

Wie bei jedem anderen Skill, wirst du auch in sozialen Situationen besser, je öfter du sie übst. Du kannst klein anfangen:

  • Sprich mit dem Kassierer im Supermarkt.

  • Führe ein kurzes Gespräch mit deinem Kollegen im Pausenraum.

  • Besuche Networking-Events oder Gruppenaktivitäten.

Am Anfang wird es sich vielleicht seltsam anfühlen, aber je öfter du es machst, desto natürlicher wird es dir vorkommen. Und denk daran: Wenn es mal nicht so gut läuft, sag dir einfach: „Diese Leute sehe ich wahrscheinlich nie wieder.“

4. Studiere Menschen

Beobachte, wie andere Menschen sich verhalten. Schau dir Interviews, Podcasts oder einfach Leute auf der Straße an. Achte darauf, wie sie reden, sich bewegen und wie sie auf andere reagieren. Das kann dir helfen, ein besseres Gespür für soziale Dynamiken zu entwickeln.

5. Perspektivwechsel

Du wirst wahrscheinlich nicht mit jedem gut auskommen, und das ist okay. Das bedeutet nicht, dass du komisch bist, es bedeutet nur, dass nicht jeder Mensch dein Typ ist. Wenn du das mal verinnerlicht hast, wird der Umgang mit anderen Menschen viel leichter.

6. Small Talk meistern

Du musst kein Genie sein, um Small Talk zu führen. Sprich über das Wetter, über gemeinsame Bekannte oder den Anlass des Treffens. Außerdem lieben die meisten Menschen es, über sich selbst zu reden – stell ihnen eine Frage, der Rest läuft dann (fast) wie von selbst.

7. Lass alte Glaubenssätze los

Vielleicht wurdest du in deiner Kindheit dafür kritisiert, wenn du zu viel geredet hast. Oder du wurdest als „schüchtern“ abgestempelt und bist in diese Rolle geblieben. Aber das muss nicht so bleiben. Frage dich, wer du jetzt sein willst. Dein Selbstbild kann sich ändern, wenn du es zulässt.

Mach dir eines bewusst:

Soziale Fähigkeiten sind erlernbar. Je mehr du übst, desto selbstbewusster wirst du. Und denk daran: Die Angst vor Ablehnung verschwindet, wenn du aufhörst, dich selbst zu verurteilen. Also sei nett zu dir selbst, und hab Spaß daran, dich weiterzuentwickeln.

 

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